Entspannt mit dem Tag

Ich erzähle nun nichts Neues, wenn von der Schnelllebigkeit in unserem Zeitalter die Rede ist. Doch was bedeutet eigentlich Schnelllebigkeit und was hat sie mit der inneren Stärke, der Resilienz zu tun? Die Antwort ist ganz einfach: ohne Pause und Boxenstopp fährt das Auto irgendwann nicht mehr weiter.
Wir müssen uns in erster Linie für den Aufbau einer positiven Lebenseinstellung Pausen gönnen. Das ist heutzutage auf den ersten Blick kaum möglich. Alles ist zeitlich fest geschrieben. Die Bahn zur Arbeit, die Arbeitszeit selbst und der restliche Alltag, sowie die ganze Woche, der Monat und das Jahr. Schnell kommen wir in ein Hamsterrad und das nicht nur im beruflichen, nein wir haben oft auch Probleme private Termine und Freunde unter einen Hut zu bekommen.
Wir leben in einem Zeitalter, dass alles geschaffen hat, was wir zum Leben benötigen. Zumindest in den westlichen Teilen der Erde. Und trotzdem befinden wir uns im dauernden Stress. Medien, Internet, Handy und Fernsehen fluten uns mit Informationen. Die Welt wurde gut aufgebaut, aber der menschliche Organismus kam dieser ganzen Entwicklung vermutlich nicht mal halb so schnell nach.
Wie auf einem Laufband, dass uns Naturbilder zeigt und uns damit kurzweilig befriedigt, laufen wir in diesem Hamsterrad in der Hoffnung einen neuen Weg einschlagen zu können, statt einfach das Tempo raus zu nehmen und aus dem Rad ggf. auszusteigen. Sich eine Pause gönnen, Gedanken zu sortieren und etwas neu anzufangen. Ich möchte ein paar meiner Ideen preis geben, die mir geholfen haben herausfordernde Tage zu meistern und bei mir zu bleiben.

Es sind einfache Dinge. Sie kosten nicht viel Zeit und sind bequem in den Tag integrierbar.
Übung 1: Das Aufstehen
Wie stehst du morgens auf? Stürmst du aus dem Bett oder drückst du auf die Schlummertaste und legst dann einen ordentlichen Speed durch alle Räume? Ersteres, wie letzteres ist keine gute Idee um gut in den Tag zu starten. Hermann Hesse sagte schon "in jedem Anfang wohnt ein Zauber inne". Beginne den Tag mit einem Zauber. Wenn du morgens schon mit dem ersten Gedanken wach wirst " keine Zeit, keine Zeit", ähnlich wie das weiße Kaninchen bei  Alice, ist es kein Wunder wenn du den ganzen Tag in Staub hinter dir versetzt und irgendwann tiiiiieeeef in ein Loch fällst, wo die Welt überhaupt nicht mehr schön aussieht. Dann heißt es "Herzlich Willkommen in der Stadt "Burnout", hier werden Sie für all Ihre Wünsche Felsen und Schluchten finden, um diese nicht zu erreichen und einfach da sitzen zu bleiben, wo Sie grad sind". Und es ist sicher nicht immer nur die Umwelt die stresst. Wir stressen uns in den meisten Fällen selbst. Was könnte also die Alternative sein?
Zeit am Morgen. Zeit für dich, für dein Wohlbefinden. Bitte nicht den Tag schon mit Pflichterfüllung beginnen.

Wache auf und nimm nochmal die Nacht wahr. Hast du vielleicht geträumt, dich verlegen, wie fühlst du dich? Tiefe bewusste Atemzüge für den Start in den Tag. Zehn Stück an der Zahl bevor du aufstehst. Liegen bleiben oder gemütlich hinsetzen und dehne dich ruhig ein wenig dabei. Komm langsam auf den Fußboden, ein Fuß nach dem anderen. Und spüre den Boden unter deinen Füßen. Wiege dich in der Gewissheit dir selbst treu und ehrlich zu sein. Jeden Tag ein stück mehr. Du kannst dir gedanklich deinen Tag ausmalen, wie er bestenfalls ablaufen soll. Wenn du diese einfache Übung in deinen Alltag integrierst, schaffst du es deine Zellen neu zu programmieren. 

 

Übung 2: Achtsamkeit in der Mittagspause
Ein Arbeitstag kann anstrengend sein. Wenn der Tag dazu noch unglücklich gestartet ist (natürlich nur aus einer eigenen Wertung heraus), dann sind meine Energietanker schon mal sehr schnell leer. Auf die Mittagspause freue ich mich dann immer sehr. Wie schaffe ich es meine Energiereserven wieder aufzutanken? Es ist kein Quatsch, wenn man hört, dass es gut tut ein paar Schritte zu laufen und Platz auf einer Parkbank zu nehmen und die Augen zu schließen. Damit richtest du automatisch die Aufmerksamkeit von Außen nach Innen. Der Verstand bekommt nicht mehr so viele Reize zu gespielt und kann entspannen.

Wir können die Mittagspause wunderbar für Achtsamkeitsminuten nutzen ohne großen Aufwand.
Bestimme mindestens 3Tage in der Woche, an denen du raus gehst, um frische Luft zu schnappen: ...
- Laufe ein paar Schritte und setz dich gern irgendwo hin (Tipp: ich habe immer ein kleines Tuch in der Tasche, damit ich mich auch mal auf eine Wiese setzen kann).
- Atme dort bewusst tief ein und aus, ganz so, wie dein Atem kommt und geht, ohne Zwang
- Augen schließen und versuche alle Geräusche um dich herum wahrzunehmen. Was kannst du alles hören und wie weit ist der Klang dessen, was du hörst entfernt? 

- wie fühlt sich der Platz an, auf dem du sitzt?

- was kannst du riechen und schmecken?
Damit reseten wir unser Nervensystem und schaffen wieder Platz für neue Informationen. Du wirst schnell merken, dass es Spaß macht für einige Minuten den Alltag zu verlassen und tief einzutauchen in diesen Moment. Was wohl als nächstes passiert? Welches Fahrrad an dir vorbei zieht und wie lang du noch die Schritte des Spaziergängers hinterher hören kannst....? 
Der wunderbare Nebeneffekt ist es sich mit diesen Pausen selbst viel näher und genug zu sein. Die Auswirkungen können groß sein. Mir hilft es immer sehr.

 

Übung 3: Date dich selbst

Freundschaften sind göttlich. Wenn du Menschen in deinem Leben gefunden hast, die zu dir passen, dann ist das sehr wertvoll. Und so banal es klingen mag, der beste Freund, den du haben kannst, der dir wirklich helfen kann Träume und Visionen umzusetzen, das bist du selbst! Ich schätze Zeit mit mir selbst zwischendurch so sehr. Im Voraus ein festes Date in den Planer schreiben und Zeit für sich eintragen, das ist eine feine Sache. Übrigens ist das auch der einfachste Trick eine Liebesbeziehung in stürmischen Zeiten verliebt und warm zu halten. Dann ist es natürlich das Date zwischen euch <3. So haben tausend Einladungen und Freizeitstress keine Chance ein privates Hamsterrad aufzubauen.

 

 

Happy holy day <3

Kommentar schreiben

Kommentare: 0